Ehrungen

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Ehrungen im Jahr 2024

Zwei Ehrungen nahm VDLUFA-Präsidentin Dr. Anja Töpper auf dem 135. Kongress vor: Prof. Dr. Alexander Wissemeier wurde für sein Engagement im Verband, insbesondere in den Fachgruppen I und III, mit der Sprengel-Liebig-Medaille in Silber gewürdigt. Dr. Norbert Haber wurde für sein Engagement als Mitglied der Direktorenkonferenz, als langjähriger Rechnungsprüfer und als Mitglied des Beirats die Ehrenmitgliedschaft des VDLUFA verliehen.

 

Verleihung der Sprengel-Liebig-Medaille in Silber an Prof. Dr. Alexander Wissemeier 

Alexander Wissemeier schrieb sich nach dem Abitur als Student an der Universität Hohenheim für Agrarbiologie; das Studium schloss er mit dem Diplom ab. Schon als Student zog es ihn in die weite Welt: So absolvierte er Praktika in Israel und in Taiwan.

Seine wissenschaftliche Karriere im Fach Pflanzenernährung begann Wissemeier bereits im Studium als Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Pflanzenernährung der Universität Hohenheim. Es folgte nach dem Diplomabschluss eine dreieinhalbjährige Tätigkeit als Wissenschaftlicher Angestellter am gleichen Institut, die er mit seiner Promotion zum Dr. Sc. Agr. abschloss.

Wissemeier wechselte mit Prof. Walter Horst zuerst als Wissenschaftlicher Angestellter und dann als Hochschulassistent an das Institut für Pflanzenernährung im Fachbereich Gartenbau der Universität Hannover. Seine Auslandserfahrungen erweiterte er durch einen knapp anderthalbjährigen Forschungsaufenthalt als Postdoctoral Research Fellow am Department of Agriculture der University of Queensland in Brisbane, Australien. Im November 1996 schloss er seine Habilitation an der Universität Hannover mit der Venia Legendi für das Lehrgebiet Pflanzenernährung ab. Es folgten weitere anderthalb Jahre als Oberassistent, und schließlich wurde er zum außerplanmäßigen Professor für Pflanzenernährung an der Universität Hannover ernannt.

Den Hochschulbereich verließ Wissemeier aber bereits im Juni 1998. Seinen neuen Wirkungskreis fand er als Leiter des Agrikulturchemischen Labors im Unternehmensbereich Düngemittel am Agrarzentrum Limburgerhof der BASF in seiner alten Heimat nahe Ludwigshafen. Neben seiner Leitungsfunktion koordinierte er viele firmeninterne Projekte der Düngemittelforschung der BASF. Er wirkte an insgesamt 34 Patentfamilien in den Bereichen Substrate und Bodenverbesserung sowie Nitrifikations- und Urease-Inhibitoren mit.

Mit Eintritt in den Ruhestand hat er seine Firma „AWiss Agri-Consulting“ gegründet und bietet als freier Agrarberater seine umfassende Kompetenz im Bereich Pflanzenernährung und Düngung an. Darüber hinaus arbeitet er im DIN-Normenausschuss „Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte“ sowie im CEN mit. Hier bringt er sein umfassendes Wissen zur Erarbeitung von Konformitätstests für Nitrifikations- und Urease-Inhibitoren ein.

Die Ergebnisse seiner Forschungsaktivitäten hat Wissemeier regelmäßig in Vorträgen und in über 70 Publikationen (unter anderem auch im VDLUFA) kommuniziert. Der intensive Austausch zwischen den Vertreterinnen und Vertretern der angewandten Forschung an Hochschulen und in der Privatwirtschaft einerseits sowie in der landwirtschaftlichen Praxis andererseits ist ihm ein ganz besonderes Anliegen. Wissenschaftliche Ergebnisse sollen so für die Praxis aufbereitet werden, dass sie auch verstanden und nachvollzogen werden können.

Besonders hervorzuheben ist natürlich die langjährige, fachlich herausragende Mitarbeit im VDLUFA, insbesondere seine sehr fundierten Beiträge zu den internen Sitzungen der Fachgruppen I und III. Er engagierte sich besonders in der Arbeitsgruppe „Nachhaltige Nährstoffhaushalte“, von der wichtige Impulse ausgingen, zum Beispiel bezüglich der Nährstoffbilanzierung im landwirtschaftlichen Betrieb. Darüber hinaus wirkte Wissemeier maßgeblich an der Ausarbeitung des VDLUFA-Standpunkts „Bodenschutz für nachhaltige Landwirtschaft“ mit. Besonders hervorzuheben ist seine Federführung bei der Erstellung des Standpunktes „Pflanzenanalyse zur Diagnose des Ernährungszustandes von Kulturpflanzen in Landwirtschaft, Gemüse- und Obstbau“. Basierend auf den Diskussionen in der VDLUFA Arbeitsgruppe zu diesem Standpunkt erstellte er zusammen mit den beteiligten VDLUFA-Experten ein entsprechendes Fachbuch.

Mit seinem enormen wissenschaftlichen Sachverstand und seiner unermüdlichen Suche nach Problemlösungen leistet Wissemeier seit vielen Jahren immer wieder bedeutende Beiträge zu den Kernthemen, insbesondere der Fachgruppe I, des VDLUFA und trägt damit wesentlich zum erfolgreichen Wissenstransfer in die Praxis bei.

 

Ernennung von Dr. Norbert Haber zum Ehrenmitglied

Norbert Haber nahm nach dem Abitur und Ableisten des Grundwehrdienstes das Studium der Allgemeinen Agrarwissenschaften mit dem Schwerpunkt Pflanzenproduktion an der Universität Hohenheim auf. An das Studium schloss sich eine Promotion am Institut für Obst-, Gemüse- und Weinbau der Universität Hohenheim an.

Danach führte ihn sein beruflicher Weg in die Landesverwaltung Baden-Württemberg, und er absolvierten den Vorbereitungsdienst für den höheren landwirtschaftlichen Dienst und das höhere Lehramt an Fachschulen für Landwirtschaft beim damaligen Landwirtschaftsamt Crailsheim. Nach erfolgreichem Abschluss folgte zunächst eine Anstellung am Regierungspräsidium Karlsruhe. Im Oktober 1995 nahm Haber an einem 13-monatigen Ausbildungsprogramm der Führungsakademie des Landes Baden-Württemberg teil. Danach wechselte er an das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, wo er verschiedene Positionen und Aufgaben bekleidete.

Mit Wirkung vom 1. September 2005 wurde Haber an die Staatliche Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) Augustenberg versetzt und zum Leiter der Anstalt bestellt. Im Rahmen der damaligen Zusammenführung mehrerer bestehender Landesanstalten zu einer gemeinsamen Landesanstalt, dem heutigen Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ), wurde er schließlich zum 1. Januar 2007 als Leiter der neuen Landesanstalt bestellt. Bis zu seinem Ruhestand war er Direktor des LTZ.

Dem VDLUFA zeigte sich Haber von Beginn seiner Tätigkeit an der Landesanstalt an sehr verbunden. Bereits ein halbes Jahr nach seiner Bestellung zum Leiter der LUFA stellte er den Aufnahmeantrag als Persönliches Mitglied im Verband, zugehörig zur FG I, Boden. Noch im gleichen Jahr wurde er in der Mitgliederversammlung erstmals als Kassenprüfer gewählt. Bis zur Mitgliederversammlung im Jahr 2022 in Halle behielt er dieses Amt bei, also auch fast über seine gesamte Amtszeit als Direktor. Für den VDLUFA war das wahrlich ein Gewinn, und auch am LTZ war sein Sinn für Zahlen bekannt. So war die Kassenprüfung bei ihm über diese vielen Jahre immer in sehr guten und vertrauensvollen Händen.

Aber nicht nur bei der Kassenprüfung hat Haber den VDLUFA unterstützt. Er war auch viele Jahre Vertreter der landwirtschaftlichen Landesanstalten im Beirat des VDLUFA. Dabei vertrat er die Sichtweise der Landesanstalten immer gut und gab gleichzeitig oder auch gerade deshalb Impulse für die Arbeit des VDLUFA.

Als Direktor des LTZ Augustenberg war Haber auch Teil der VDLUFA-Direktorenkonferenz, die zweimal jährlich für den persönlichen Austausch der „LUFA-Leitungen“ zusammenkommt. Nicht selten brachte er in dieser Runde Vorschläge für gemeinsam zu bearbeitenden Themen ein oder gab Denkanstöße. Der Austausch in diesem Gremium lag ihm immer am Herzen, was sich auch darin zeigte, dass er kaum eine Teilnahme verpasste oder absagte. Er war ein immer gern gesehener und sehr geschätzter Teil der Direktorenkonferenz, dessen Meinung gehört wurde. Die ihm entgegengebrachte Wertschätzung spiegelt sich auch in dieser Ehrung wider, denn der Wunsch, Haber diese Ehrung zukommen zu lassen, kam aus diesem Gremium.

Alle Ämter, die er im VDLUFA annahm und bekleidete, füllte er mit Leben und Arbeit, und alle Ämter behielt er fast über seine gesamte Amtszeit als LTZ-Direktor bei. Damit war er viele Jahre lang eine konstante und verlässliche Stütze für den Verband.

Ein zentraler und ganz wesentlicher Beitrag von Haber für den VDLUFA war, dass er den Beschäftigten des LTZ immer den notwendigen Freiraum für die Mitarbeit in den Fach- und Arbeitsgruppen unseres Verbandes ermöglichte. Das ist in der heutigen Zeit mit immer knapper werdenden Personalressourcen keine Selbstverständlichkeit. Er motivierte auch neue Mitarbeitende immer wieder, sich in die Arbeit des VDLUFA einzubringen. Er verdeutlichte allen, wie wertvoll das Netzwerk des VDLUFA ist, und bestärkte sie darin, auch Verantwortung in der Verbandsarbeit zu übernehmen.

Selbst nach dem Eintritt in den Ruhestand ist er dem Verband treu geblieben. Haber ist nach wie vor freies Mitglied.

Er weiß um die Wichtigkeit des Austauschs und hat diesen immer gefördert, aber auch gefordert. Er ist in den vielen Jahren seiner Mitarbeit eine mehr als nur verlässliche Konstante im Verband gewesen. Mit seiner ruhigen, sehr strukturierten und an der Sache orientierten Art hat er die Gremien aber vor allem die Menschen um sich herum bereichert.